Was uns antreibt
Wir sind aktive Interessenvertreter der Brandschutzunternehmen für den baulichen und technischen Brandschutz. Als Verband von Wirtschaftsakteuren des Brandschutzes schaffen wir den direkten Dialog mit Politikern, Ministerien und Behörden, um möglichst frühzeitig auf Fragen und Probleme der Betriebspraxis mit unserem Sachverstand zu begegnen.
Da viele Brandschutznormen heute auf europäischer Ebene erstellt werden und etliche DIN-Normen zukünftig vermehrt über EN Normen abgedeckt werden, ist eine einheitliche nationale Linie, die auch politische Belange beinhaltet, wichtiger denn je, um die nationalen Sicherheitsinteressen und -standards an die europäischen Vorgaben anzupassen, ohne sie dabei abzuschwächen.
Wir freuen uns deshalb umso mehr, dass durch unser stetiges Mitwirken die Thematik „Brandschutz“ erstmalig im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien des 19. Deutschen Bundestages (2017 bis 2021) eingebracht wurde. Das gilt insbesondere für das digitale Tool „Building Information Modeling“ und die Überprüfung der Normen. Ziel der Maßnahmen ist die Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung, ohne das Sicherheitsniveau herabzusetzen.
Die strengere Harmonisierung der Landesbauordnungsvorschriften nach den Vorgaben der Mustervorschriften der Bauministerkonferenz ist zwischenzeitlich angelaufen. Es gibt aber weiter politischen Handlungsbedarf bei den Bundesländern, was auch vom Bundesministerium den Inneren, für Bau und Heimat anerkannt ist. Das gilt insbesondere für die uneinheitlichen Technischen Prüfverordnungen der Bundesländer.
Brandschutzunternehmen sind Mitglieder in Normenausschüssen und wirken entweder über ihre Verbandsaktivitäten oder direkt, zusammen mit Vertretern verschiedener Behörden, bei der Erstellung von Brandschutznormen mit, um möglichst praxisnahe Lösungen zu erarbeiten. Allerdings dominieren regelmäßig größere Unternehmen mit ihren proaktiven Vorschlägen, die für viele klein- und mittelständische Unternehmen meist nur mit besonderem Aufwand umsetzbar sind. Deshalb bietet sich der Wirtschaftsverband Brandschutz besonders für kleine und mittelständische Unternehmen und deren Verbände an, die den Großteil der Brandschutzunternehmen in Deutschland abbilden.
Guter Brandschutz ist wertbildender und wertsichernder Faktor
Jahrelang stand der Begriff „Brandschutz“ ausschließlich in Verbindung mit Komplikationen und hohen Kosten auf Baustellen und an den Betriebsstandorten – trotz Einhaltung von Normen und bekannten Sicherheitsstandards. Um dem Eindruck entgegen zu wirken und sich auf politischer Seite Gehör zu verschaffen, hat der WVB es sich zur Aufgabe gemacht, die Aktivitäten im Bereich Brandschutz transparent und klar aufzuschlüsseln. Guter Brandschutz ist ein wertbildender und wertsichernder Faktor in unserem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Der WVB führt mit anderen Verbänden und Unternehmen regelmäßige „Brandschutz-Gesprächsrunden im Deutschen Bundestag“ und nutzt den direkten Dialog mit Politikern auf Bundes- und Landesebene. Auf politischer Seite wird wertschätzend anerkannt, dass die Beteiligung von Unternehmen und Verbänden nicht nur im Normungsprozess, sondern auch bei politischen und gesetzgeberischen Entscheidungen sehr hilfreich dazu ist, eine fundiertere Meinung zu bilden und gezielt unnötige Kosten zu vermeiden sowie den Bürokratieaufwand zu vereinfachen.
Unser Ziel: Bundeseinheitliche Brandschutzvorschriften mit verlässlichen Sicherheitsstandards
Im Rahmen der verbändeübergreifenden Lobbyarbeit bündeln wir fachliche Hinweise reichen diese auf politischer Bundes- und Landesebene ein. Die gewählten Parlamementarier im Bund und in den Ländern haben mit die wichtige Aufgabe, das Regierungshandeln auf Anspruch und Vollzug zu fördern und zu kontrollieren. Unser Verbandsziel sind bundeseinheitliche Brandschutzvorschriften beim Planen, Bauen, Betreiben, Sanieren und Rückbauen – mit verlässlichen Sicherheitsstandards. Dafür müssen der Bund und die Bundesländer gemeinsam einstehen.
Überzogene Brandschutzmaßnahmen und Kostentreiber etwa in der Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) sind zu identifizieren und anzupassen. Die MVV TB wurde beispielhaft in den Punkten „Herabfallen und –tropfen von Teilchen“ und „Rauchentwicklung“ überarbeitet, sodass die Bestimmung praxisnah für Baustellen umsetzbar ist und keine weiteren Brandversuche durchzuführen sind. Da die Bundesländer für die Umsetzung der MVV TB zuständig sind, sind hier bundeseinheitliche Regelungen unerlässlich. Der einfacheren Planbarkeit und hohen Sicherheitsstandard in Deutschland wird man so gerechter.
Hemmnisse im Brandschutz beim Planen, Bauen und Betreiben beseitigen und unnötige Kosten vermeiden
Ein vorrangiges Ziel im Brandschutz ist die Kostenminimierung während der Planungs-, Bau- und Betriebsphasen. Mitursächlich dafür sind derzeitige europäische Vorgaben, z. B. Bauprodukteverordnung, welche Abweichungen auf europäischer Ebene sehr begrenzen. Dies hat nicht nur gravierende Folgen für die Bauindustrie, die nun unerwartet jeden individuellen Fall prüfen und zulassen muss, sondern bereitet zudem Probleme bei der Bauabnahme und verursacht nicht selten Bauverzögerungen. Das führt zum allgemeinen Unmut über den „Brandschutz“. Mit einer Petition an das Europäische Parlament sollen die Hemmnisse beseitigt werden. Folgerichtig befindet sich die Bauprodukteverordnung derzeit in Überarbeitung.
Brandschutz-Herausforderungen sinnvoll lösen
Am Beispiel von Lithiumbatterien mit ihrem speziellen Brandgefährdungspotential sind für die jeweilige Anwendung sinnvolle Brandschutzlösungen gefragt. Es ist möglich, Lithiumbatterien in Brandschutzgehäuse zu platzieren, um sicherzustellen, dass diese im Brandfall nicht explodieren und keine gefährlichen Gase freisetzen können.
Das Baurecht ermöglicht eine durchdachte Positionierung der Batterien im Gebäude, z. B. extern in einer Garage. Durch die Einhaltung von gewissen Abständen zu Gebäuden und Garagen kann eine Gefährdung für Personen und Tiere fast ausgeschlossen werden. Solche pragmatischen Alternativlösungen werden jedoch im Rahmen der Normungsarbeit nicht immer aufgeführt. Man konzentriert sich stattdessen nur auf die ordnungsgemäße und sichere Lagerung der Lithiumbatterien. Der WVB hilft, diese Lücke zu schließen.
Wir freuen uns, wenn Sie uns bei Fragen, Anregungen oder Problemen ansprechen oder uns durch die WVB- Mitgliedschaft dabei unterstützen, gemeinsam mit Politikern und den zuständigen Ministerien und Behörden gute Brandschutz-Lösungen für alle Beteiligten zu erarbeiten.
Sprechen Sie uns an.